
Endlich ist es nun raus: Gestern wurde der erste neue Track von Rammstein offiziell veröffentlicht und dazu das neue Album angekündigt welches am 29.4.2022 erscheinen soll und den Titel “Zeit” trägt.
Was damals vor ca. 1,5 Jahren schon zu erahnen war ist nun also bestätigt. Das neue Album wurde längst aufgenommen, abgemischt und steht für den Release bereit.
Auch wenn ich kein Musikjournalist oder sowas bin, so will ich hier doch mal ein paar Worte zu Rammstein loswerden. Nichts weltbewegendes, sondern einfach nur paar Dinge die mir dazu einfallen.
Rammstein, diese eine Band die seit 1994 die Musikwelt unsicher macht, bewusst provoziert und die Gemüter spaltet und erregt, sie ist also nun wieder da und hat ein neues Album fertiggestellt welches kurz vor dem Release steht. Und in 2 Jahren schon können diese 6 Jungs auf nunmehr 30 Jahre Rammstein zurückblicken, eine 30-Jährige Karriere in der sie 8 Studioalben raus brachten und vor allem eines: bald 30 Jahre in der die Band niemals jemals ihre Besetzung änderte.
Das zeugt von einer unglaublich hohen Stabilität und einem sehr guten Zusammenhalt aller Mitglieder. Das Grundprinzip einer demokratischen Band in der jede Stimme gleich wert ist, ist sicher ein großer Zeitfresser und kann schon einen auf die Nerven gehen, jedoch funktioniert dieses immer noch sehr gut.
Das erste Mal daß ich Rammstein hörte, das war im Frühjahr 2002 als ich am späten Abend Radio hörte. Die Ironie dabei ist, daß es sich bei dem Radiosender um BFBS handelte, einem britischen Militärradiosender welcher auf englisch gesendet wurde. Es war “Ich will”, der einzige deutschsprachige Track den ich jemals im Leben auf diesem Sender hörte. Doch damals wusste ich noch nicht, wie der Track überhaupt hieß und was das für eine Band war.
Das sollte sich erst 2 Jahre später ändern als “Amerika” im Sommer 2004 rauskam und sich die Band nun endgültig in meinem Bewusstsein eingebrannt hatte. Seitdem begleitet mich Rammstein bis zum heutigen Tage, auch wenn ich längst teils völlig andere Musik höre, aber man entwickelt sich ja im Leben stets weiter und ändert sich immer wieder mal.
Und nun ist es also wieder soweit, sie bringen dieses Jahr ein neues Album raus, das 8. Album in ihrer heute 28-jährigen Laufbahn.
Das Album war meines Wissens nach eigentlich so nicht geplant, sondern war vielmehr das Ergebnis der Zwangspause die durch die Corona-Situation entstand. So hatte man auf einmal sehr viel mehr Zeit für alle möglichen Dinge im Leben, hatte mehr Kapazitäten um kreativ zu sein und was nicht alles.
Was dabei rausgekommen ist, wird sich mit dem Release des Zeit-Albums noch zeigen, die erste Auskopplung “Zeit” ist nur ein erster Eindruck davon.
Was will der Track "Zeit" wohl sagen?
Jeder kann Text und Musikvideo interpretieren wie er will. Auch ich werde einige Dinge wohl ganz anders sehen als so manch einer der das hier liest.
Das Thema Zeit behandelt jeder Mensch auf seine Weise, es gibt nicht DIE Antwort darauf.
Jedenfalls leben wir in einer wirklich schnelllebigen Gesellschaft. Nicht immer findet heute jeder genug Zeit für sich, seine Freunde, Familie, Bekannte etc. Und irgendwie scheinen mehr und mehr Leute zu verlernen, ihre eigene Zeit, sei es Freizeit, Lebenszeit oder wie auch immer, richtig wertzuschätzen.
Und was geschehen ist, das ist nun mal geschehen und lässt sich nicht mehr rückgängig machen, so sehr sich das einige auch wünschen.
Statt immer nur nach hinten in die Vergangenheit zu schauen, sollte man besser mehr auf die Gegenwart achten und hin in Richtung Zukunft schauen und darüber nachdenken, wie man alles besser gestalten könnte.
Und so wie die Zeit vorwärts geht, wird alles älter, alles Leben und unsere Umwelt. Alles hat ein Anfang und ein Ende. Doch ein Ende kann auch eine Chance für Neues sein.
Nichts und niemand kann sich dem ewigen Kreislauf des Lebens bestehend aus Geburt, Leben und Tod widersetzen. Zu leben bedeutet auch, eines Tages zu sterben, ob es einem gefällt oder nicht.
Vielleicht sollten wir in einer Gesellschaft und Zeit wie heute auf eines besinnen: Einfach mal abschalten und den Moment genießen. Und diesen in bester Erinnerung behalten, denn vielleicht wird der im Text besungene perfekte Moment nie mehr wieder kommen.
Manche Momente will man am liebsten für immer genießen, sie mögen gar nicht aufhören doch das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Man muss auch mal loslassen können.
Es gibt Dinge, die lassen sich aufgrund der Natur der Zeit nie mehr rückgängig machen, man muss einfach dazu stehen. Man kann nicht vor den Fehlern der eigenen Vergangenheit weglaufen, was geschehen ist, ist geschehen. Ob das nun falsch oder richtig war, das interessiert die Zeit gar nicht.
Und vielleicht sollte man in einigen Fällen die Geschichte einfach Geschichte sein lassen.
Wir sollten alles in so einer schnelllebigen Gesellschaft wie dieser vieles einfach mal langsamer angehen und den Moment bewusster wahrnehmen. Vielleicht sind wir einfach blind geworden für die Schönheit der Natur, des eigenen Seins, des Lebens und was nicht alles. Wir sind wohl wirklich ein wenig blind geworden für die schönen Dinge im Leben und was das Leben so lebenswert macht.
Wer den Moment nicht genießt, der verpasst diesen.
Entschleunigung ist angesagt.
Im Video selbst wird in einigen Szenen vor- und zurückgespult. Dabei kennt die Zeit immer nur eine Richtung: Vorwärts und das unaufhaltsam.
Tja, wenn man die Zeit tatsächlich zurückspulen könnte, so könnte man den einen oder anderen Fehler rückgängig machen und das Ergebnis wird dann am Ende völlig anders aussehen.
Szenen wo Kinder Krieg spielen, wo Geburten rückwärts stattfinden und was nicht alles ist im Musikvideo zu sehen.
Doch ich will hier keine richtige Videoanalyse, Textanalyse oder irgendwie sowas machen.
Vielmehr soll das was ich hier in diesen Zeilen und Abschnitten schreibe, nur ganz grob eine Zusammenstellung meiner Gedanken und Interpretationen zu all dem hier beschriebenen sein.
Was den musikalischen Aspekt angeht so kann ich sagen, daß sich Rammstein seit den 90ern muskalisch immer weiter entwickelt hat.
Fingen sie damals noch mit recht stumpfem Hau drauf-Rock an, wobei hier aus für meinen Geschmack Tracks wie “Asche zu Asche” und “Laichzeit” gute Beispiele sind, so haben sie sich vor allem seit dem Release von Mutter im April 2001 immer weiter verändert.
Statt knallharter, stumpfer, sehr repetitiv, mit Palm Mute-Spieltechnik gespielter Gitarrenriffs klingt ihre Musik heute deutlich erwachsener, reifer und an einigen Stellen auch sanfter und wird mit mehr Orchester- und Streicherarrangements untermalt.
Einige werden sich sicherlich schon fragen “ist das denn noch Rammstein?”
Ja, das ist immer noch Rammstein, nur haben sie sich einfach weiterentwickelt und hier und da verändert.
Aber schließlich sind auch sie nur Menschen die mit den Jahren älter werden. Und auch für sie wird eines Tages die Zeit kommen, lebewohl zu sagen.
Wie am Anfang des Beitrags schon erwähnt, Rammstein begleitet mich schon seit nunmehr 18 Jahren, seitdem haben sie 4, bald schon 5 Alben raus gebracht.
Man darf gespannt sein, was mit dem Ende April erscheinenden neuen Album uns zu erwarten hat. Auf jeden Fall wird es bald Zeit.