
Es ist nunmehr genau 30 Jahre her, da wurde offiziell Linux 0.1 veröffentlicht. Was einst als Hobbyprojekt des damaligen Informatikstudenten Linus Torvalds begann, ist heute eines der größten und meistverbreiteten Open Source-Projekte auf der Welt geworden. Sehr viele Geräte laufen heute auf Basis des Linuxkernels: Smartphones, Tablets, Receiver, Router, Server aller Art, Smart-TVs etc. Android basiert schließlich auf Linux. Und generell bietet der Linuxkernel die Basis für viele darauf basierende Betriebssysteme wie beispielsweise FritzOS welches auf der Fritz!Box zum Einsatz kommt.In diesem Beitrag will ich meine persönlichen Erfahrungen und meine Meinung zu Linux schreiben.Und wer weiß, vielleicht hat ja einer Lust darauf, Linux eines Tages mal selbst auszuprobieren.Hier in diesem Beitrag meine persönliche Geschichte und Erfahrungen mit Computern und Linux.
Wie der eine oder andere Interessierte, der sich in der Welt der IT auskennt sicherlich wissen wird, fing das ganze Projekt mit einer Mail an die Linus Torvalds im August 1991 schrieb. Darin hieß es, dieses Projekt sein nur ein Hobby, nicht mehr, es werde nichts großes werden und so weiter.
Doch sehr bald entwickelte sich Linux immer mehr und mehr zu einem ernstzunehmenden Software-Projekt welches auch die Aufmerksamkeit von Microsoft auf sich zog, wie die sogenannten Halloween-Dokumente Ende der 90er-Jahre bezeugen.
Was ganz am Anfang ein kleiner Terminalemulator werden sollte, wuchs immer mehr zu einem richtigen, kleinen Betriebssystemkernel aus. Dateisystemzugriff, Treiber, Shell etc., es war im Grunde genommen schon eine ganz kleine aber feine Basis dafür vorhanden
Es war wohl auch viel mehr ein Studentenprojekt denn als etwas, womit man Geld verdienen wollte.
Anfangs noch unter einer eigenen Lizenz herausgebracht, stellte Linus Torvalds Linux sehr bald unter der GPL, der GNU Public License womit jeder Software frei herunterladen, verändern und diese veröffentlichen darf. Man kann mit Fug und Recht sagen, dem Linuxprojekt wohnt ein sehr freier, liberaler und offener Geist inne welcher es erst ermöglichte, eine solche große Verbreitung und Bekanntheit zu erlangen.
Die erste Linux-“Distribution“ gab es schon 1992 von einem Entwickler der sich HJ Lu nennt. Doch die erste richtige Distribution war MCC Interim Linux welche im Februar 1992 erstmals veröffentlicht wurde.
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MCC Interim Linux was a Linux distribution first released in February 1992 by Owen Le Blanc of the Manchester Computing Centre (MCC), part of the University of Manchester. It was the first Linux distribution created for computer users who were not Unix experts[1] and featured a menu-driven installer that installed both the kernel and a set of end-user and programming tools.
The MCC first made Linux available by anonymous FTP in November 1991.[2] Le Blanc’s irritations with his early experiments with Linux, such as the lack of a working fdisk (he would later write one), the need to use multiple FTP repositories to acquire all the essential software, and library version problems, inspired the creation of this distribution.[3]
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https://en.wikipedia.org/wiki/MCC_Interim_Linux
Im Laufe der Jahre kamen immer weitere Distributionen hin, einige besser, einige schlechter. Linux bekam eine GUI, wurde mit der Zeit schneller und performanter und auch benutzerfreundlicher, auch wenn das Ansichtssache ist.
Mit Ubuntu kam im Oktober 2004 bald eine der ersten wirklich mainstreamtauglichen und langlebigen Distributionen an die Öffentlichkeit, welche die Benutzerfreundlichkeit und die Community wirklich ernsthaft zum Ziel hatte. Debian gibt es zwar schon länger, geht aber eben auch einen eher konservativen und langsamen Weg.
Doch Ubuntu basiert auch auf Debian, wie so viele andere Distributionen auch. Man könnte auch sagen, Debian sei sowas wie die Mutter sehr vieler damaliger und heutiger Linux-Distributionen.
Gerade zu früheren Zeiten hatte Linux noch den Ruf, ein Betriebssystem von Programmierern für Programmierer zu sein, da damals noch sehr viel Software fehlte. Das war sicherlich einer der Gründe, weshalb eher wenige Menschen an diesem Projekt ernsthaft interessiert waren. Immerhin waren NextStep bzw. Macintosh und Windows schon wesentlich weiter in ihrer Entwicklung und hatten alle beide eine sehr solide Nutzerbasis und damit auch einen entsprechend guten Support, für damalige Verhältnisse.
Zudem waren diese zwei Systeme auf vielen Rechnern bereits vorinstalliert sodass man sich als Endanwender kaum noch um weiteres kümmern musste, höchstens vielleicht noch die Einstellungen wie Hintergrund, Bildschirmschoner, Benutzername etc. Ansonsten brauchte man sich keine Gedanken mehr zu machen, war das OS an und für sich bereits voll einsatzbereit.
Bei Linux dagegen sah das ganz früher noch komplett anders aus. Viel musste noch nachgebessert werden, die GUIs befanden sich gearde noch in der Entwicklung, KDE etwa gab es in der Version 1.0 erst im Jahre 1998. Gnome gab es noch ein klein wenig später im Jahr 1999, Windows und Mac dagegen gab es schon deutlich länger. Windows seit Ende 1985, und Apple kam schon 1983 mit einer GUI für Apple Lisa auf.
Die GUI an und für sich war allerdings keine Erfindung von Apple, sondern wurde bereits 1973 erfolgreich von Xerox auf dem Xerox Alto verwendet, aber das ist wiederum ein anderes Thema.
Wie dem auch sei, je größer Linux wurde, umso größer wurde auch die Aufmerksamkeit auf dieses Projekt. Microsoft etwa war alles andere erfreut darüber und nannte es ein System für Kommunisten, es sei ein Krebsgeschwür etc. Das ist natürlich nicht so schön und auch keine wirklich tolle Presse. Doch bald schlossen sich Firmen wie IBM und Google dem Linuxprojekt an und trugen zur weiteren Entwicklung bei.
Der wachsende Erfolg von Linux
Daß Linux überhaupt so erfolgreich werden konnte liegt unter anderem an der Lizenz unter der es veröffentlich wird. Jeder Änderung am Kernel muss öffentlich gemacht werden, ein unter Verschluss halten wie bei der BSD-Lizenz ist nicht möglich. Zusätzlich kommt noch die Tatsache, dass Linux kostenlos ist sodass wirklich jeder, auch Menschen mit sehr schmalem Geldbeutel sich dieses Projektes bedienen und aufgrund der sehr liberalen Lizenzierung frei darüber verfügen können und dürfen.
Der Kernel gehört zu keiner Firma, sondern allen.
Freie Software bedeutet nicht etwa frei im Sinne von Freibier, sondern die Freiheit, damit alles machen zu dürfen was man will wie es mal gesagt wurde. Diese Offenheit trug dazu bei, dass sich Linux immer weiter verbreitete und es Firmen ermöglichte, den Kernel an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, solange diese Anpassungen auch öffentlich gemacht wurden was sicherlich nicht allen gefiel.
Denn die GNU-Lizenzierung verhindert, dass jegliche Änderung als Betriebsgeheimnis der Öffentlichkeit vorenthalten werden kann.
Das Schöne an Linux ist auch die Tatsache, dass man sich auf Basis von Linux sein ganz eigenes Betriebssystem basteln kann so wie es beispielsweise Google mit Android und ChromeOS getan hat. Und AVM tat dies mit FritzOS für seine Router sodass jeder der eine FritzBox hat, auch Linux nutzt, wenn auch auf eine ganz andere Weise als auf dem PC. Man muss also gar keinen eigenen Kernel entwickeln sondern kann auf bestehende Lösungen zurückgreifen und daraus was eigenes kreieren was einem eine ganze Menge Zeit, Geld und Arbeit erspart.
Firmen wie Google, Facebook und IBM sprangen bald schon auch auf dem Linux-Zug auf und setzten ihre Entwickler darauf an, an diesem Kernel zu arbeiten, Anpassungen für die eigenen Server vorzunehmen und somit zum Projekt beizutragen.
Mit Ubuntu kam ein Linux auf den Markt welches auch den normalen Endanwender ansprechen und die Verwendung von Linux sehr viel einfacher machen sollte. Lange Jahre war es stets an der Spitze der meistgesuchten und verwendeten Linux-Distributionen auf Distrowatch, bis schließlich das auf Ubuntu basierende Linux Mint dieses ablöste und vom Thron der beliebtesten Linuxe stieß.
Der Marktanteil steigt zwar nur sehr, sehr langsam, aber dieser ist immerhin relativ stabil.
Zwar ist das zunächst erfolgreiche Projekt Limux, welches von der Stadt München initiiert wurde, wegen eines Bürgermeisters, welcher ein bekennender Fan von Microsoft ist, leider doch gescheitert was wieder Unmengen an Steuergeldern verschlingen wird was die Rückmigration auf Windows betrifft, aber dafür gibt es zig andere positive Beispiele von Linux in öffentlichen Institutionen.
Vorteile und Nachteile
Das Linux-Projekt ist mit allerlei Vor- und Nachteilen verbunden, sowie es Windows und Mac auch tun. Windows wird mit der Zeit immer langsamer, Zwangsneustarts, Gefahr von Virenbefall und was nicht alles, ich denke, jeder dürfte diese Sorgen und Nöte selbst kennen.
Einige der Vorteile von Linux wurden hier schon angesprochen, eben unter anderem die Freiheit und Offenheit mit der Linux Dank der Lizenzierung daherkommt.
Ein weiterer großer Vorteil welcher jedoch auch Fluch und Segen zugleich ist, ist die große Auswahl an Distributionen. Da gibt es Knoppix, Mint, Arch, Ubuntu, Gentoo, Debian, AntiX, open SuSE, Manjaro und wie sie nicht alle heißen. Und eine jede Distribution wiederum hat ihre ganz eigenen Ziele, Anwendungszwecke, Schwerpunkte etc.
Darin liegt leider auch der Nachteil: Welche Distribution soll man denn nun als Anfänger nehmen? Welche Distribution ist für was geeignet? Knoppix ist für Datenrettung sehr gut geeignet, bringt es doch so ziemlich alle Werkzeuge schon mit. Kali Linux ist für Pentesting sehr gut geeignet, da viele Pentest-Programme darin schon mitgeliefert werden. Und Ubuntu und Mint bringen sehr viele alltägliche Standardprogramme mit auf die fertige Installation sodass man direkt loslegen sobald diese Distributionen auf der Platte oder SSD sind.
Nicht genug damit, dass es eine Unzahl an Distributionen gibt, es gibt auch eine Menge verschiedener GUIs wie KDE, LXDE, Fluxbox, Xfce, Gnome, Mate, Cinnamon etc. Man hat hier also die Qual der Wahl, welche Ausführung welcher Distribution man denn genau will. Ubuntu gibt es in den verschiedensten Ausführung wie Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu etc. Es ist zwar immer die gleiche Distribution, aber eben mit einer anderen GUI. Und selbst die GUIs kann man in den Einstellungen an fast allen möglichen Stellen nach Belieben einstellen und ändern.
Bei Cinnamon beispielsweise kann man das ganze sogar so einrichten, dass es fast wie Win Xp oder Win 7 aussieht. Man merkt nach sehr genauem Hinschauen zwar noch, dass es sich hierbei um ein Linux handelt, aber man kommt immerhin sehr nah dran.
Und sollte einem KDE, Xfce oder sonstwas nicht gefallen, so kann man diese GUIs auch jederzeit wieder austauschen ohne ein komplett neues System installieren müssen. Das liegt an dem modularen Aufbau von Linux. Man kann schnell aus einem Kubuntu ein Xubuntu und umgekehrt machen und das ist kein Hexenwerk, dieser Schritt ist relativ schnell vollzogen.
Diese gewaltige Zersplitterung all dieser Linuxe samt ihrer diversen Ausführungen stellt für viele allerdings auch eine mehr oder weniger große Hürde da. Dieses ständige Kleinklein sorgt auch dafür, dass Treiber und andere Software jedes mal aufs neue an all diese Distributionen entsprechend angepasst werden müssen.
Und mit jedem Kernelupdate geht das Spiel wieder von vorne los was es den Entwicklern teils alles andere als leicht macht. Die verschiedenen Paketformate mit denen die Software und ihre Updates ausgeliefert werden, können schon ein Graus sein.
Dafür hat man mit Linux auch den großen Vorteil, komplett frei über sein System verfügen zu können. Der Rechner gehört nebst dem OS einem selbst und sonst niemand anderem. Keine Zwangsneustarts, keine Zwangsupdates, keine reale Gefahr von Schadsoftware etc., diese Probleme entfallen und kann mit seinem Rechner tun und lassen was man will.
Und auf Laptops ist Linux je nach Konfiguration deutlich energiesparender und effizienter, insbesondere bei Laptops von Lenovo.
Selbst auf sehr neuer Hardware läuft Linux mittlerweile sehr gut und (fast) ohne Probleme, nur bei exotischen Geschichten wie Fingerabdruck-Lesern und und Grafiktabletts wird es etwas hakeliger bis so gut wie unmöglich, je nach dem für was für ein Modell genau man sich hierbei man sich entscheidet.
Ein weiterer Vorteil von Linux ist, man ist komplett unabhänig von Microsoft, Apple oder sonst einer Firma und muss sich nicht auf deren Schikanen einlassen. Linux zu nutzen bedeutet, unabhängig zu sein und an der Freiheit teilhaben zu dürfen, die einem das Projekt bietet, vor allem der Lizenzierung wegen. Und man kann sich sicher sein, dass man nicht durch unerwünschte Telemetrie-Software ausspioniert wird was einem zusätzliche Sicherheit verschafft.
Über 90% der Software die man von Windows her kennt, gibt es auch für Linux, ob als Alternative oder als Port. Thunderbird, Firefox Chrome/Chromium, selbst Steam und vieles mehr kann man darauf genauso anwenden wie auf Windows auch.
Nur Nvidia und einige wenige andere Firmen sind Linux gegenüber nicht so aufgeschlossen und setzen weiterhin auf proprietäre Software, hier Treiber. Doch langsam aber sicher geht der Weg dahin, dass auch diese Firmen dazu gezwungen sind, sich dem gegenüber zu öffnen und früher oder später auf Open Source zu setzen.
Ich denke mal, das dürften grob einige der unzähligen Pros und Cons sein, die Liste derer ist sehr lang, dafür könnte ich auch einen eigenen Beitrag schreiben.
Im weiteren Verlauf dieses Beitrages nun also meine persönliche Geschichte mit dem Computer, Windows und Linux und mein Fazit dazu.
Die Welt der Computer: Meine persönliche Vorgeschichte
Es war im späten Herbst 2011 als ich mit Linux anfing. Daß ich überhaupt damit angefangen und mich ernsthaft damit beschäftigt habe, ist einfach einer Verkettung von Zufällen zu verdanken die schließlich zu dem geführt hat, was ich heute mache und womit ich heute arbeite.
Schon im Jahr 2008 hörte ich das erste Mal von Linux, damals aber wusste ich damit noch absolut gar nichts anzufangen. Es war so, dass wir auf der Schule damals vor Beginn des 9. Schuljahres ein jeder ein Wahlpflichtfach auswählen mussten wobei die Auswahl schon recht breit war. Es gab bei uns sogar die Möglichkeit, bei einem Lehrer russisch als Fremdsprache zu lernen wovon allerdings wohl nur sehr wenige Gebrauch gemacht haben dürften.
Unter anderem stand auch ECDL zur Auswahl, wobei das Kürzel für European Computer Driver License steht. Dieses Fach gab es auf unserer Schule erst seit 2006, wurde also ganz neu eingeführt. Da ich damals noch nicht so die große Ahnung von Computern und EDV hatte, dachte ich mir, es sei sicher eine gute Idee, mich in dieses Fach einzuschreiben. Immerhin hatte ich dabei auch die Hoffnung, dabei noch das eine oder andere hinzuzulernen, dafür sollten Schulen eigentlich auch da sein. Es mag naiv klingen aber irgendwie hatte ich dabei den Gedanken eines EDV-Kurses wie man diesen aus Volkshochschulen kennt. Aber sei’s drum, jedenfalls habe ich mich für dieses Fach entschieden, weil es was mit Computern zu tun hatte. Da hörte ich auch das erste Mal überhaupt von Linux und was es ist. Doch außer ein paar Erläuterungen hier und da lernten wir darüber nicht wirklich viel kennen und dabei blieb es die nächsten Jahre über auch.
Im Fernsehen hörte ich zu ungefähr der gleichen Zeit, wohl weil Gerüchte zu Windows 7 aufkamen, was von Linux und wie wenig verbreitet es damals war. Aber sonst konnte ich mit diesem Begriff nicht viel anfangen.
Selber habe ich bzw. hatten wir unseren ersten eigenen Rechner erst sehr spät, so gegen Ende 1999 oder ganz Anfang 2000, also vermutlich Januar oder Februar 2000, ich weiß es nicht mehr so genau. Ich kann mich bis heute noch genau an diesen einen Tag erinnern, wo meine Eltern damals den Rechner ins Haus stellten, mit Monitor, Maus, Tastatur, Kabeln allerlei und was nicht allem. Also im Grunde genommen die komplette Grundausstattung, außer dem Drucker. Und einen CD-Brenner hatte die Kiste damals auch noch nicht, dieser musste damals noch nachträglich eingebaut werden was durchaus eine kleine Frickelarbeit war.
Da wir keine allzu große Wohnung hatten, das Wohnzimmer hatte keinen Platz mehr für einen extra Tisch, stellten wir den Rechner im Zimmer meiner Schwester auf ihrem Schreibtisch auf. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich während dieser gesamten Zeit wo die Maschine aufgestellt wurde, in meinem Zimmer am SNES Terranigma spielte. Ich weiß sogar noch ganz genau, wo im Spiel ich mich befand. Bei Terranigma war ich bereits soweit, dass ich in Berugas Labor den Bossgegner Megatron bekämpfen musste und es sogar nach längerem endlich geschafft habe diesen zu besiegen.
Das brauchte allerdings schon ein paar erfolglose Versuche und nach einem davon brauchte ich erstmal eine kurze kleine Pause. Ich verließ das Zimmer und sah, wie meine Eltern und meine Schwester völlig verdutzt und ratlos vor dem Monitor standen. Auf dem Bildschirm stand nur die sicherlich vielen bekannte Nachricht, der Monitor sei nicht verbunden und das in pixeliger Schrift mit farblich abwechselndem Hintetgrund.
Es wurde also ein Fachmann herbeigerufen der denen das alles noch mal ausführlich erklärte. Also wie man Windows aufsetzt, einrichtet, den Rechner grundsätzlich bedient etc. Wir hatten schließlich keine Ahnung von der ganzen Materie. Es war halt noch diese Zeit wo keiner ein Smartphone hatte, nicht alles hatten zu der Zeit noch einen eigenen Rechner und Google war damals auch noch nicht so groß wie heute. Wir waren sogar die einzigen im ganzen Haus, die einen Rechner hatten, neuerdings.
Die Nachbarn unter uns, wir wohnten im 1. Stock, hatten noch keinen PC und die Nachbarschaft auf der anderen Seite des Hauses, das waren zwei ältere aleinstehende Damen, die auf dem Erdgeschoss war meine Urgroßmutter.
Auf dem Rechner lief am Ende Windows 98 SE. Ich hatte meinen Spaß mit MS Paint und probierte mich am Schreiben mit MS Word, das müsste Word 1997 gewesen sein. Damals brauchte ich noch Ewigkeiten, um die jeweils passenden Buchstaben auf der Tastatur zu suchen, ich brauchte schon einige Minuten, um überhaupt mal 2 oder 3 ganze Sätze zu schreiben weil ich mir anfangs auch die Positionen der Buchstaben, Satz- und Sonderzeichen gar nicht richtig merken konnte. Wo die Entertaste liegt, klar, das sieht jeder. Wo die Zahlentasten liegen, das auch, aber bei den anderen Dingen verlor ich, wie so manch anderer Anfänger damals auch, die Übersicht.
Die Löwenzahn-CD ROMs die wir damals hatten, bereiteten mir auch eine Menge Spaß, vor allem die ganzen Spiele die darauf waren.
Doch je länger wir Win 98 hatten, umso mehr Probleme machte dieses OS auch, es kam zu Abstürzen, Aufhängern, gelegentlich musste mal wieder defragmentiert werden etc. Das ging Ende 2003 sogar soweit, dass wir das System mindestens einmal komplett neu aufsetzen mussten. Dafür holten wir wieder den Computerfachmann aus dem örtlichen Computerladen und schufen uns noch Windows XP an sodass wird noch ein wenig später, als es wieder passierte, dieses OS aufsetzten. Das müsste irgendwann 2004 gewesen sein.
Doch auch Win XP machte mit der Zeit mehr oder weniger gewaltige Zicken. Es stürzte ab, Probleme mit Updates, Aufhänger, das ganze Programm halt wenn man so will. Doch immerhin lief es insgesamt etwas besser als Win 98 SE.
Meine ersten Erfahrungen mit Linux
Wie ich weiter oben schon erwähnt habe, fing ich damit Ende 2011 an, genauer gesagt im November. Die Sache war die, ich hatte mir kurz zuvor eine Lungenentzündung eingefangen wegen der ich für eine Weile lang komplett ausfiel, also nichts mit Schule und so. Ich war aus diesem Grund mehr oder weniger komplett zum Nichtstun verdonnert und wirklich viel anderes blieb mir wegen dieses Gesundheitszustandes auch nicht übrig. Vor allem konnte bzw. durfte ich das Haus nicht verlassen bei den herbstlichen Temperaturen die derzeit draußen herrschten.
Entweder lag ich also im Bett oder ich saß, um mir die Zeit zu vertreiben am Rechner. Ich hatte aus Gründen schlicht und ergreifend nichts zu tun.
Der ECDL-Unterricht von damals hatte mein Interesse an IT-Themen erst recht entfacht und es hatte mir auch was gebracht, immerhin wurde es zu meiner damaligen Schulzeit ganz schnell zu meinem Lieblingsfach. Ich war einer von nur 3 Schülern aus meiner Klasse, die sich überhaupt in dieses Fach einschrieben und ich hatte mit ihnen richtig viel Spaß an der Sache. Ich erinnere mich gerne daran zurück.
Wie dem auch sei, durch das Interesse daran wurde meine Wissbegier und Neugier entfacht und war auch mein größter Antrieb, stetig hinzuzulernen und offen für neues zu sein.
Ich recherchierte auf Google nach kostenlosen Betriebssystemenen und tatsächlich gab es diese, hauptsächlich auf Linuxbasis.
Die Frage die sich mir sehr bald allerdings stellte war, welche Distribution sollte ich denn nun nehmen?
Es gab so viele davon und alle sahen sie komplett anders aus. Da gab es Knoppix, Ubuntu, Debian, Mint, Arch, Gentoo etc. Letzten Endes entschied ich mich einfach für Mint, einfach weil es so schön aussah. Ich habe viel mehr nach ästhetischen Gesichtspunkten denn als nach Benutzerfreundlichkeit gesucht und was für mich gefunden.
Also habe ich Linux Mint 12 heruntergeladen und als ISO auf eine CD gebrannt. Die nächste Hürde allerdings bestand darin, die Festplatte zu partitionieren. Und dafür brauchte es wieder ein entsprechendes Werkzeug. Nach einiger Suche wurde ich unter anderem auf YouTube fündig. Das Partitionierungs-Tutorial von SemperVideo hat mir dabei sehr viel weitergeholfen. Ich lud mir also Gparted herunter und brannte dieses ebenfalls auf CD. Allerdings musste ich vorher noch im BIOS die Bootreihenfolge ändern, sodass von der CD/DVD als erstes erstes gestartet wurde.
Nachdem die Partitionierung bald endlich vollbracht war, ging es mit der Linux Mint-CD weiter und installierte nach einigem Ausprobieren dieses Linux auch.
Der erste Eindruck den ich beim ersten Start hatte sehr positiv, es sah sehr aufgeräumt und für damalige Verhältnisse sehr ordentlich aus. Selbst heute noch würde dieses alte Linux Mint durchaus schön aussehen, ist aber auch alles eine Ansichts- und Geschmacksfrage. Ich war schon ein wenig beeindruckt, wie modern und zeitgemäß ein kostenloses OS daherkommen kann, zumal es damals auch gerade seinen 20. Geburtstag feierte. Ich las auf den verschiedensten Seiten darüber und war unter anderem auch deshalb neugierig und wollte schauen, ob Linux das hält was es verspricht. Und ja, das tat es auch, meistens jedenfalls.
Denn Anfänger wie ich war habe ich damals schon eine ganze Menge Fehler gemacht. Teilweise waren diese so schwerwiegend, dass das System nicht mehr richtig starten wollte und ich es deshalb neu aufsetzen musste.
Ich habe, weil ich mit der Auflösung auf dem Bildschirm nicht zufrieden war, einfach irgendeine Config von X11 die ich im Forum fand, in meine Config hineinkopieren wollen ohne wirklich zu verstehen, was genau diese eigentlich macht und welche Einstellung was genau bewirkt. Eine je nach dem, was man mit welcher Systemdatei so alles anstellt, für das OS brandgefährliche Sache will ich schon fast sagen.
Ich musste feststellen, dass sich Linux über irgendwelche fehlenden Berechtitungen beklagte, von wegen ich dürfte diese Datei nicht bearbeiten und so. So musste ich wieder weiter recherchieren und fand in einem anderen Forum heraus, was es sich mit sudo auf sich hat.
Als ich mich darin eingearbeitet hatte, begann ich das Wissen entsprechend zu nutzen und kopierte also nun diese wildfremde Config in meine hinein bzw. ersetzte meine durch diese andere. Nach einen Neustart des Systems war auf einmal alles riesig auf dem Bildschirm. Das müsste irgendso eine 400er-Auflösung gewesen sein, jedenfalls war die Maus vergleichsweise groß, die Icons waren geradezu riesig auf meinem damaligen 17“-Monitor welcher im übrigen ein No Name-Teil war und dazu auch noch in 4:3-Format.
Meine Mutter erzählte mir, wo ich dieses Problem mal zufällig ansprach, dass das bei uns mit Windows 98 ganz am Anfang genauso war wie bei mir mit Linux Mint. Alles war riesig und man musste noch lernen zu verstehen, wie man denn in dieses Internet von dem alles damals schon redeten, geht und was nicht alles. Wir hatten damals keine Ahnung davon und mussten uns erstmal ein Modem kaufen und so.
Das waren damals noch die Tage wo das Intenet tatsächlich noch für viele Neuland war.
Aller Anfang ist schwer
Es gab vieles was ich in Sachen Linux noch lernen musste, zumal ich von Windows kam und mir viele Verhaltensweisen als damaliger Windowsnutzer abgewöhnen musste.
Früher noch, also ganz am Anfang, habe ich stets versucht, Software auf dem Windows-Weg zu installieren. Also ging ich hin zu dieser oder jenen Downloadseite, ob Chip, Heise oder sonstwo, holte mir das Softwarepaket und versuchte dieses so wie ich es gewohnt war zu installieren. Und kam mal ein Update dieser Software heraus, ich denke ich brauche das nicht weiter zu erläutern.
Später dann entdeckte ich durch einige Recherchen durch Zufall die Synaptic-Paketverwaltung und später auch die „normale“ Paketverwaltung von Mint für mich und versuchte die Software nun darüber zu installieren und später auch zu aktualisieren.
Die Möglichkeiten die sich mir da boten waren gefühlt 1000 mal bequemer als das was ich von Windows kannte. Am Ende war es unter anderem auch diese Bequemlichkeit wegen der ich die Software nur noch über die Paketverwaltung installierte und aktualisierte und somit schmiss ich die alte Gewohnheit aus Windows-Zeiten langsam aber sicher komplett über Bord.
Um die Jahreswende herum entdeckte ich schließlich die Shell für mich und versuchte mich darin einzuarbeiten. Ich fand über das Netz heraus, was so die ganzen Linux-Befehle sind und wie sie angewendet werden. Darüber fand ich auch den apt-get-Befehl mit welchem es möglich ist, das ganze System über das Terminal zu aktualisieren, neue Software zu installieren und zu deinstallieren etc. Und so kam es, dass ich am Ende immer mehr und mehr mit der Konsole bzw. dem Terminal arbeitete und mich sehr schnell in die Welt der Linux-Systeme einarbeitete. Ich habe über einige Foren sehr schnell hinzu gelernt und meine Fehler die ich anfangs als damaliger Windows-Nutzer noch machte, mehr und mehr verstanden.
Damals allerdings lief Linux Mint noch im Dualboot mit Win XP und später Win 7.
Schon im Mai oder Juni 2012 versuchte ich mich ein paar mal in VMware oder Virtualbox an Arch Linux was mir damals allerdings misslang. Die Sache war, ich habe die Installation von Arch Linux damals noch über ein schon damals nicht mehr ganz so super aktuelles Tutorial auf YouTube versucht was keine so gute Idee ist wenn man mal so darüber nachdenkt.
Ich hatte die Installation fast immer nur zur Hälfte fertig, teils noch weniger und habe die Sache dann früher oder später erstmal sein lassen.
Stetiger Lernerfolg
Richtig zufrieden wurde ich mit Linux erst als Linux Mint 13 herauskam, welches auf Ubuntu 12.04 basiert. Die Cinnamon-GUI gefiel mir wesentlich besser als Mate und generell lief das System, wohl auch weil ich zwischenzeitlich wesentlich mehr Erfahrung hatte als noch einige Monate zuvor, wesentlich zuverlässiger und besser als die Vorgängerversion. Das war dann auch die Linux Mint-Version mit der mir Linux erst richtig Spaß machte und wo ich begann, Windows immer weniger und irgendwann später sogar gar nicht mehr zu benutzen.
Im November 2012 versuchte ich es in Virtualbox oder VMware noch mal mit Arch Linux und diesmal klappte es fast schon auf Anhieb. Das verleitete mich dazu, es „in echt“ auszuprobieren. Ich druckte mir die Installationsanleitung von Arch Linux aus dem Wiki tatsächlich komplett aus und begann dann, es müsste ziemlich genau in der Nacht vom 2. zum 3. Dezember gewesen sein oder ein paar Tage später, jedenfall in der 1. Dezemberwoche, Arch Linux auf dem Rechner zu installieren.
Ich habe 2 oder 3 Anläufe gebraucht bis ich es am Ende doch noch geschafft habe, das Grundsystem zu installieren. Bei den vorigen Anläufen ist es daran gescheitert, dass ich irgendeinen Schritt einfach vergessen bzw. unwillentlich und aus Versehen übersprungen habe und das führte dann dazu, dass ich am Ende komplett von vorne anfangen musste.
So gegen 3 Uhr morgens hörte ich erstmal auf und ging ins Bett. Am nächsten Morgens fuhr ich fort und installierte nach einigen weiteren Schritten endlich die GUI, in diesem Fall LXDE. Dieses Gefühl, es endlich geschafft zu haben, ein solides Arch Linux auf der Platte erfolgreich installiert und zum laufen gebracht zu haben, es war eine Erleichterung. Zwar musste ich die Eigenheiten von Arch Linux mit den Tagen und Wochen noch genau einstudieren aber ansonsten konnte ich mich an diesem OS gar nicht beklagen, zumindest das allermeiste lief wie es laufen sollte.
Mein persönliches Linux-Jahr
Ab 2013 lief alles so richtig rund und Windows 7 habe ich im Januar oder Februar das allerletzte mal benutzt bevor es dann nur noch vor sich hin existierte ohne jemals wieder neugestartet zu werden.
Gegen Ende März 2013 beschloss ich, Windows endgültig von der Platte zu schmeissen und nur noch mit Linux zu arbeiten.
Da allerdings auf der ersten Partition Windows drauf war und erst auf der zweiten Linux, musste ich nach einer Datensicherung erstmal alle beide Systeme runterschmeißen und die Festplatte neu formatieren bzw. partitionieren damit Arch Linux die gesamte Platte für sich beanspruchen konnte ohne irgendwelche weiteren Frickeleien und so.
Gesagt, getan und Windows war im April des Jahres komplett weg von der Platte und Linux hatte endgültig Einzug als alleiniges System auf meinem Rechner Einzug erhalten.
Das Schöne an Arch Linux, generell an den allermeisten Distributionen, ist die Tatsache dass es im Vergleich zu Windows sehr viel stabiler läuft. Bis heute ist es mir nur ein einziges mal passiert, dass mir Arch Linux abgestürzt ist, sonst nie. Die Installation von Arch die ich heute nutze, ist immer noch die, die ich seit 2014 drauf habe als ich alles noch mal wegen einer hinzugekommenen SSD neu organisieren und installieren musste.
Das System ist auch heute noch genauso flott wie damals und hat mir stets treue Dienste geleistet um es mal so zu sagen.
Es macht keine großen Zicken, es läuft einfach. Durch die Rolling Release-Politik die bei dieser Distribution betrieben wird, habe ich so gut wie immer das aktuellste an Software drauf, einschließlich Kernel und Treiber. So kann ich soweit möglich stets von den Features und Änderungen (Bugfixes und so) der neuesten Versionen verschiedenster Software profitieren und habe doch immer noch ein sehr stabiles, zuverlässiges System auf dem Rechner.
Als ich anfing, hatte der Kernel noch etwa 10 Millionen Zeilen Code, heute sind es mehr als doppelt so viel und das will schon was heißen.
Fazit zu Linux und meine Erfahrungen damit
Was bei mir damals einst einfach nur eine Beschäftigung war um die Langeweile während der Zeit, die ich aus Gründen gezwungenermaßen daheim verbringen musste, war, wurde sehr schnell zu weitaus mehr als nur das. Die Probleme die ich anfangs mit Linux hatte, zwangen mich dazu, mich mit meinem Rechner viel mehr auseinander zu setzen und zu beschäftigen. Gerade die Restriktionen wegen fehlender Software und dem damals noch nicht immer wirklich einwandfreien Betrieb des Systems nötigten mich dazu, der Computerexperte zu werden der ich heute bin, wenn auch vielmehr als Hobby denn als professionell.
Auch heute noch arbeite ich sehr gerne mit Arch Linux, der Rechner ist mit diesem System bis heute mein treues Arbeitspferd geblieben. Ich habe das ganze System die Jahre über immer weiter angepasst und so konfiguriert damit es heute so läuft wie es laufen soll. Und Dank Steam Play und Proton ist seit Jahren auch spielen unter Linux sehr wohl möglich, wenn auch nicht immer ohne gewisse Einbußen und Kompromisse. Das kommt aber auch darauf an, was für Spiele man spielt und wie man das ganze konfiguriert hat.
Wenn ich ein halbwegs gutes Grafikprogramm brauche, dann nutze ich Gimp, wenn ich Videos schneiden will, nutze ich Kdenlive, wenn ich Dokumente erstellen und bearbeiten will, dann nutze ich LibreOffice etc.
Mir fehlt es seit langem an nichts mehr, meine Bedürfnisse sind jetzt auch nicht so super speziell als dass es dafür Windows oder Mac braucht um mit dieser oder jenen bestimmten Software arbeiten zu können. Und mit dem Wissen was ich heute über Linux habe, kann ich mich mittlerweile selbst helfen wenn was nicht ganz rund läuft und ich kann anderen Leuten in Sachen helfen und Support leisten. Was für mich früher mit erheblichen Startschwierigkeiten anfing, ist für mich heute absolut selbstverständlich und alltäglich geworden. Ich arbeite seit 2013 privat nur noch mit Linux auch wenn ich noch zwei virtuelle Maschinen mit Windows habe. Eine mit Windows 98 SE, also dem Windows mit dem die Computerei bei mir zaghaft anfing und einmal Windows 10. Win 10 aber nur, weil es auf dem Laptop den ich als Backup-Rechner habe vorinstalliert war ich es aber nicht brauche. Damit die Lizenz nicht ungenutzt bleibt, habe ich deswegen Win 10 in Virtualbox aufgesetzt.
Auf dem Laptop läuft seit längerem Manjaro, vorher lief dort für einige Jahre Fedora darauf.
Es war genau die richtige Entscheidung, trotz aller anfänglichen Probleme bei Linux zu bleiben anstatt sehr schnell alles wieder hinzuschmeißen und die ganze Geschichte ein für alle Mal sein zu lassen. Das ist leider der Fehler den sehr viele blutige Anfänger da draußen begehen. Die niedrige Frustrationstoleranz und die falsche Erwartungshaltung sind bei vielen Menschen ein Problem und ein Hinderungsgrund, an einer Sache wie dieser wirklich länger dran zu bleiben.
Mit etwas mehr Geduld und Beharrlichkeit kann man sehr viel mehr erreichen als man sich das zunächst eingestehen will. Ich brauchte auch diese Geduld, diese Beharrlichkeit um mich in Linux einzuarbeiten und aus meinen Fehlern zu lernen.
Und schaut euch an was am Ende daraus geworden ist: Ich arbeite nur noch mit Linux und vermisse Windows kein bisschen. Es hat sich in den letzten 10 Jahren seit ich mit Linux angefangen habe so unglaublich vieles getan, es hat sich sehr vieles verbessert. Die Not der fehlenden Software ist erheblich geringer geworden, spielen unter Linux ist nun auch schon seit langem möglich und wenn es doch mal was gibt was nur unter Windows laufen sollte, dann kann man es zumindest mal mit WINE oder einer virtuellen Maschine versuchen. Und wenn alles nichts hilft, kann man immer noch ein Dualboot-System auf seinem Rechner einrichten so wie ich es ganz früher noch hatte.
Linux zu nutzen ist heute erheblich einfacher geworden als es das vor 10, 20 oder genau 30 Jahren noch der Fall war.
Und schaut euch an, wo Linux heutzutage alles überall läuft wie ganz am Anfang dieses Beitrages schon erwähnt: Auf Smartphones, auf Tablets, auf Routern, auf Servern, auf SmartTVs, auf dem Raspberry Pi (meistens jedenfalls) und wo sonst alles.
Jeder der ein Android-Smartphone benutzt, nutzt damit auch ein System auf Linuxbasis. Linux ist im Grunde genommen längst weltweit verbreitet und beherrscht die Computerwelt über alle Maßen hinweg, nur nicht auf dem Desktop-Rechner. Dort fristet es nach wie vor ein Nischendasein und wird meistens von denjenigen benutzt die sich wirklich ernsthaft mit IT beschäftigen. Doch es müssen nicht immer die Spezialisten und Computerenthusiasten sein die Linux setzen, jeder kann es heute tun. Und ich kann euch allen da draußen garantieren, früher als ich damit angefangen habe, war vieles noch deutlich schlimmer als heute.
Die Erfahrungen wie ich sie gemacht habe, muss heute kaum noch einer machen. Das Internet ist erheblich größer geworden, die Menge an Informationen darüber damit auch und es ist somit viel einfacher geworden, Support zu so ziemlich allen Fragen rund um Linux zu bekommen.
Ich war damals einer der wenigen, wenn nicht sogar der einzige im ganzen Dorf der Linux nutzte und das nicht einfach nur so sporadisch dann und wann mal, sondern als Hauptbetriebssystem auf dem Rechner mit dem ich auch produktiv arbeite. Gut, ich bin vor Jahren auch schon von diesem Ort den ich hier im Blog schon mal kurz beschrieben habe, weggezogen aber was solls. Und sollte ich wirklich der einzige Linuxer dort gewesen sein, so ist mit mir auch einer gegangen oder sie haben eben einen Linuxer weniger.
Viele Leute sind auch heute noch ganz erstaunt darüber, was ich über Computer und Linux weiß. Selten haben sie einen Menschen mit einem so großen Wissen und vor allem Tiefenwissen über diese Materie erlebt wie mich. Hört sich erstmal etwas dick aufgetragen aber, ist aber wirklich so. Ob Kernel kompilieren, selber mal ein ganz klein wenig privat am Grafiktreiber hantieren (musste ich damals aus einem bestimmten Grund tatsächlich einige Zeit lang tun) und das System mit diesem modifizierten Treiber nutzen und vieles mehr.
Ich nehme heute kaum noch war, wie selbstverständlich der Linuxbetrieb für mich längst geworden ist. Es ist für mich einfach Alltag, damit tagtäglich zu arbeiten und das ohne Probleme. Alles Beiträge hier auf diesem Blog wurden unter Linux geschrieben, alle Bilder, alle Fotos etc. wurden unter Linux erstellt und/oder bearbeitet, ich kann damit ganz normal arbeiten wie viele andere auch unter Windows das ganze tun.
Wer nicht gerade richtig spezielle Software braucht die nur unter Windows oder Mac läuft wie einige CAD-Geschichten und so und auch kein richtiger Hardcore Gamer ist der das Aktuellste vom Aktuellsten an Spielen spielt und dafür topaktuelle Hardware braucht, der kann sich gerne an Linux ausprobieren.
Holt euch einfach das aktuellste Mint oder Manjaro oder sonst eine große, einsteigerfreundliche Linux-Distribution, „brennt“ sie auf einem USB-Stick (mit Rufus oder ähnlichem) oder einer DVD (wobei ein Stick sehr viel schneller lädt und startet weswegen ich auf jeden Fall Linux auf einem USB-Stick empfehle) und probiert einfach mal aus was mit Linux auf eurem Rechner so alles tolles möglich ist. Und vielleicht entschließt sich ja bald der eine oder andere auch dazu, so wie ich irgendwann mehr oder weniger komplett auf Linux umzusteigen und auch dabei zu bleiben.
Mögen auch die nächsten Jahre über viele positive Änderungen am Linuxkernel bringen und sich mehr Leute für Linux entscheiden.
Was einst ein Studentenprojekt war, ist heute etwas so gigantisches geworden, das kann man sich kaum vorstellen. Bis auf den Schreibtischrechner ist Linux längst überall angekommen und beherrscht die IT-Welt wie kaum was anderes.