Soziale Medien und ihre Auswirkungen

Das ganze hier spiegelt nur meine persönliche Meinung zu diesem Thema da, damit das von Anfang an klar ist. Ich will in diesem Beitrag meinen Senf über die ganze Social Media-Thematik hinzugeben und meine Haltung dazu kundtun.

Facebook, Twitter, YouTube und Co. haben alle ihren guten wie auch schlechten Seiten die mal mehr, mal weniger gut sind. Es ist sehr deutlich, wie groß der Einfluss dieser Plattformen mittlerweile geworden ist, unter anderem ist das an dem Phänomen Influencer zu erkennen. Längst sind diese Plattformen alle bei fast jedem Alltag geworden und beeinflussen diesen auch. Die Entwicklung und der Umgang mit diesen Plattformen erinnert ganz gewaltig an Nosedive aus Black Mirror und das ist alles andere als gut.

Sehr viele Menschen nutzen sie, die Social Media-Plattformen die da heißen Twitter, Facebook, YouTube, Instagramm, TikTok etc. Kaum jemand kommt heutzutage noch an denen vorbei und viele sind schon längst fest etabliert und im Alltag angekommen. Es scheint, als sei es geradezu eine Pflicht geworden, sich auf einer der Plattformen anzumelden, bietet es doch die Möglichkeit, mit allen Menschen auf der Welt in Kontakt zu treten und sich der Welt zu äußern. Die Welt ist für den einzelnen Menschen so groß und doch auch wiederum so klein. Sie ist durch das Internet erst recht sehr klein geworden. Kommunikation über große Distanzen hinweg wurde so sehr viel schneller und diese Entfernungen stellen generell kein Hindernis mehr da, auch mal Kontakte weit jenseits der eigenen Landesgrenzen zu knüpfen.

Wir alle sind längst in einer Zeit angekommen, wo jeder jede noch so kleine Belanglosigkeit der ganzen Welt mitteilen kann, die Hemmschwelle dafür ist schon prinzipbedingt sehr niedrig.

Brauchte es früher noch ein Fernsehstudio oder einen Fernsehsender was eine ganze Stange Geld kostet, so kann heute Dank YouTube jeder seinen ganz persönlichen eigenen Sender aufmachen und alles, was im Rahmen des erlaubten ist, hochladen und so der Welt zugänglich machen. Und auch Twitch ist dafür eine gute Plattform um selber mal ein wenig Fernsehmoderator zu spielen wenn man so will. Die Technik die man dafür braucht ist über die vielen Jahre hinweg sehr billig und damit einer großen Schicht an Menschen zugänglich geworden.

Nun braucht es also kein teures Studio mehr dafür, es braucht im Grunde genommen „nur“ noch einen guten Rechner, ein gutes Mikrofon und eine gute Webcam und die dazugehörige Software um damit, einmal fertig eingerichtet, direkt loslegen zu können. Selbst mit einem Smartphone und Tablet ist das heute kaum noch ein Problem, sofern man nicht gerade ein uraltes Gerät von vor 10 Jahren nutzt.

Die Welt verändert sich stetig

Es ist eine sehr tolle Sache, wenn man sich von überall auf der Welt nach überall hin jederzeit mitteilen kann, gleich um welche Inhalte es sich dabei handelt. Man kann von Deutschland aus Freunde und Bekannte in Japan finden und umgekehrt, man kann Beziehungen jeglicher Art über große Distanzen hinweg aufbauen und pflegen. Man kann, selbst wenn man sehr weit weg gezogen ist, mit Familie, Freunden und Bekannten weiterhin in Kontakt bleiben. Man kann auch einfach nur seinen Freundeskreis weiter ausbauen. Schließlich heißt es im Namen auch Social Media, also soziales Medium. Der Mensch hat nun mal ein soziales Grundbedürfniss welches befriedigt werden will, so wie Tiere es auch haben. Und das Internet ist eine neue Möglichkeit, diesem Grundbedürfnis nachzugehen und dieses zu befriedigen. Man sollte meinen, das Internet schweißte die Welt im Idealfall mehr und mehr zusammen und die Menscheheit würde davon insgesamt profitieren. Doch so einfach kann und darf man sich das leider nicht machen, so tickt der Mensch nicht.

Alles hat seine guten und auch schlechten Seiten und gerade die Schattenseiten können in der Summe schädlicher sein als die guten Seiten, hier bei den sozialen Medien. Und darüber kann ich hier so einiges erzählen.

Ich kann zwar nur für mich sprechen aber ich versuche mal die Dinge so gut es geht zu erläutern.

In den 90ern und den frühen 2000ern war Social Media noch kein großes Thema, das Internet war damals noch wirklich Neuland und von Smartphones und Tablets war damals noch gar nicht die Rede. Kaum einer nannte so ein Gerät sein Eigen. Das Thema soziale Medien war damals für uns auf der Schule gar nicht relevant. Man kannte zwar schon Mobiltelefone und solche Geschichten, aber dabei blieb es dann auch. So gut wie niemand hatte damals ein eigenes Mobiltelefon, und wenn doch dann frühstens in der 4. Klasse. Wirklich internetfähig waren diese Geräte damals aber auch nicht, und Farbbildschirme setzten sich gerade erst langsam aber sicher durch und diese waren auch noch eher klein. Damals galt „je kleiner, je besser“, doch wie wir alle wissen, hat sich das alles komplett umgekehrt.

Damals noch lief nicht jeder mit einem Smartphone herum, schon gar nicht auf dem Pausenhof auf der Schule. Rechner und Internet hatten die allermeisten schon, eigentlich sogar jeder. Wir hatten damals also neben dem Radio und dem Fernseher als weitere Informationsquelle den heimischen PC. Von Influencern, YouTubern, Facebookern und Instagrammern war damals noch gar nicht die Rede. Wer was wissen wollte, der schaute fern, hörte Radio oder las Zeitschriften. Im besten Fall informierte man sich über das Internet.

Kurz gesagt hatte man damals noch kaum etwas mit diesen heutzutage etablierten Medien zu tun. Man wurde nicht erschlagen mit irgendwelchen Informationen die man gar nicht braucht, Belanglosigkeiten sondergleichen etc. Darauf werde ich später noch zu sprechen kommen.

Gut in der Idee, schlecht in der Umsetzung

Es ist schon eine schöne Sache, wenn man jeden überall jederzeit erreichen kann, gleich um welchen Grund und Inhalt es sich dabei handelt. Doch genau da liegt auch der Hund begraben. Es kann wirklich jeder tun, gleich ob es einem gefällt oder nicht. Ein jeder kann jeden Inhalt überall abladen, dabei ist es völlig egal ob es wichtig oder unwichtig ist, jedem wird Dank der sich stetig weiterentwickelnden Technologien eine Plattform gegeben wo er sich äußern kann.

War es früher für Minderheiten jeglicher Art eher schwer, sich der Welt mitzuteilen, so kann dies heute jede noch so kleine Randgruppe, gleich welcher Anschauung tun. Die Hürden sind auch sehr niedrig gesetzt, was sollte einen also daran hindern, alles in die Welt hinauszuposaunen was einen gerade bewegt? Schon zu Zeiten der Usenet- und klassischen Internetforen konnte man das zumindest auf schriftlichem Wege tun wenn einem der Sinn danach stand. Doch diese Plattformen hatten nicht den gleichen Verbreitungsgrad wie es YouTube, Facebook, Twitter und Co. Haben.

Die Möglichkeit, sich relativ schnell eine möglichst hohe Reichweite aufzubauen, sofern man sich nur überzeugend genug darstellt und gut genug verkaufen kann, ist Fluch und Segen zugleich.

Menschen, die früher gar keine Chance gehabt hätten, sich der Welt mitzuteilen, haben es dadurch bedeutend einfacher und der Weg dahin verursacht im Idealfall auch kaum nennenswerte Kosten und der Aufwand muss nicht wirklich hoch sein.

Doch im Leben bekommt man nun mal nichts geschenkt, zumindest nicht alles. Die genannten Plattformen investieren in die Technologieinfrastruktur die einem das ganze auch erst ermöglichen und sie alle wollen das Geld was sie in die Investition, die Betriebs- und Personalkosten reinstecken, auch wiedersehen. Und um das zu tun, bedienen sie sich zahlreicher Möglichkeiten die einem offenstehen.

Und damit beginnt auch schon die Kehrseite der Intention, Menschen aus der ganzen Welt näher zu bringen.

Eine beliebte Möglichkeit, sein investiertes Geld wiederzusehen ist Werbung. Sie ist zwar nervig, aber sie bringt zumindest teilweise das Geld ein was man in die jeweilige Plattform als Betreiber investiert hat. Nun ist es so, dass Werbung auch mit Psychologie einhergeht und mit dem Wissen aus der Psychologie werden allerlei Tricks angewandt. Um die Werbung an den Mann zu bringen, wird diese beispielsweise personalisiert. Doch was braucht es denn für diese Personalisierung der Werbung? Richtig, es braucht bestimmte Mengen und Sätze an Daten zu der jeweiligen Person.

Und um an diese Daten zu kommen, wird das Nutzerverhalten analysiert welches man unter anderem aus dem Serverlogs und Cookies herausdestillieren kann.

Da gibt es diese Tracking-Cookies die einen permanent verfolgen und beobachten, da postet der Nutzer einen Beitrag und dieser wird bewertet und analysiert was die Inhalte angeht. Da wird geschaut, welche Posts von anderen Nutzern sich dieser eine Nutzer anschaut, wie er diese bewertet etc. und all das fließt mit rein in die Nutzerstatistik woraus man die Vorlieben des Nutzern erahnen kann. Dabei kennt beispielsweise Facebook am Ende einen viel mehr als einem lieb ist.

Selbst wenn man selber nicht dort angemeldet ist, weiß Facebook von einem. Es sind die sogenannten Schattenprofile die FB anlegt und von denen man selbst vielleicht gar nichts weiß. Das wird auch nicht direkt nach außen kommuniziert, aus gutem Grund.

Freunde, Verwandte und Bekannte quatschen oftmals mehr über einen selbst aus als einem lieb ist und leider lässt sich das nur schwer bis gar nicht wirklich kontrollieren. Facebook nutzt das Mitteilungsbedürfnis, diese Geschwätzigkeit anderer für sich aus. Die Share-Buttons sind auch nicht ganz ohne, zeichnen sie den Surfverlauf eines jeden Seitenbesuchers auf ob es einem gefällt oder nicht. All das und vieles mehr trägt dazu bei, dass praktisch niemand mehr wirklich sicher vor solchen Datenkraken ist. Mit Daten wird gehandelt, mit dem Verkauf dieser Daten wird ein Teil des Geldes wieder eingetrieben.

Mit Werbung lässt sich auch gutes Geld machen wenn man das ganze richtig angeht, und die ganzen Social Media-Plattformen bedienen sich dabei sehr ausgefeilter Tricks um dies umzusetzen. Vor allem die Psychologie spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie schon weiter oben hier beschrieben wird diese Werbung personalisiert unter anderem mit dem Ziel, den Konsumenten ganz gezielt anzusprechen und ihn gegebenenfalls zum Kauf des beworbenen Produktes zu animieren. Dabei profitieren vor allem die Werbetreibenden und Facebook selbst.

Auf YouTube läuft es ähnlich, nur dass hier noch ganz andere Wege gegangen werden. Der Algorithmus spielt dabei auch eine tragende Rolle. Was einst als eine Plattform für Ausprobierer, Hobbyfilmer und Künstler war, ist heute ein ernstzunehmendes Geschäft geworden.

YouTube ist längst nicht mehr die Spaßplattform die es früher mal war, es ist für viele mittlerweile ein Millionengeschäft geworden. Der Algorithmus wird ständig weiterentwickelt und die Werbetreibenden üben ständigen Einfluss aus. Wer nicht spurt und sich richtig abstrampelt, wird abgestraft und wird es so schnell nicht sehr weit bringen.

Das Niveau der Videoinhalte spielt dabei kaum eine nennenswerte Rolle mehr. Dumm verkauft sich gut ist das neue Sex Sells. In den letzten Jahren ist auch immer mehr das Phänomen Influencer hinzugekommen welche auf sämtlichen Plattformen unterwegs sind.

Viele Firmen erkennen darin eine Möglichkeit, ihre Produkte und die Firma selbst auf diesem Wege zu vermarkten und spannen diese Beeinflusser mit ein. Durch Algorithmen jeglicher Art werden die Ersteller der Inhalte der jeweiligen Plattformen stets dazu animiert, weiter Inhalte abzuliefern, gleich wie die Qualität auch ist. Am Ende zählt nur noch das große Geld, sowohl für die Ersteller als auch die Plattformbetreiber und Werbetreibenden.

Fluch oder Segen, das ist hier die Frage

Was einst als eine Idee für die moderne Kommunikation über das Internet angetreten ist, endete schlussendlich in ernstem Kommerz und Geltungsdrang.

Diesen Geltungsdrang und Narzissmus kann man relativ schnell fast überall sehen. In Zeiten der Social Media-Plattformen sieht man das nur sehr viel deutlicher als zuvor. Das Internet befeuert und verstärkt jene Charakterzüge und macht einfach nur das sichtbar, was vorher stets verborgen oder zumindest weniger offensichtlich war. Es fördert genau das zutage was früher kein so großes Problem war.

Dank der heutigen Technologie kann jeder sowohl Sender als auch Empfänger gleichzeitig sein. Selbst Kinder haben heute ein Smartphone und das nicht zu wenige wie ich selbst erleben durfte. Spätestens im Jugendalter besitzt fast jeder so ein Gerät welches dem Besitzer all die Möglichkeiten bietet, die einem Kind und Jugendlichen vor 10 oder 20 Jahren noch verwehrt geblieben waren. Das Wachstum und die sehr hohe Präsenz dieser Plattformen wie Instagramm oder Facebook bergen die Gefahr, dass auch sehr viele Menschen daran teilhaben können, die damit offensichtlich nicht ungehen können.

Und damit komme ich auch schon zum nächsten Punkt. Wie viel Social Media ist denn nun gut genug und einer gesunden Gesellschaft zuträglich? Diese Frage lässt sich nicht mit ein paar Sätzen beantworten. Durch das Internet ist der Mensch heute einer Menge an Reizen ausgesetzt, die die Gesellschaft vorher so nie erlebte. Die Aufmerksamkeit verlagert sich zunehmends auf das Internet anstatt dem „Real Life“, es gibt genug Menschen da draußen die darauf erpicht sind, ständig nachzuschauen, ob und wer was gerade einem geschrieben hat. Es werden Statusmeldungen geprüft, Nachrichten gelesen und versandt, es werden Bilder gemacht und gepostet und was nicht alles.

Das Mitteilungsbedürfnis des Menschen sorgt für genau diese Zustände wie wir sie heute haben. Traf man sich früher noch einst persönlich mit seinen Freunden, so trifft man sich heute vielmehr im Internet und unterhält sich dort. Nicht dass es grundsätzlich schlecht wäre, sich auch mal im Netz zu treffen, nur darf man es nicht damit übertreiben. Das Internet ist einfach ein weiterer Treffpunkt und ein Teil des Lebens geworden.

Die Frage ist, wie der einzelne Nutzer mit der jeweiligen Plattform umgeht, denn die Nutzer sind auch diejenigen, von denen die Plattformen leben. Sie sind es, die aus Facebook, YouTube, Twitter und Co. Das machen was sie schlussendlich sind. Für die Betreiber gilt das Gleiche. Sie stellen diese Kommunikations- und Medienplattformen bereit und die Nutzer gestalten diese. Es ist im Grunde genommen ein Geben und Nehmen. Doch niemals sind diese Dienstleistungen jemals kostenlos gewesen. Man bezahlt schlussendlich mit seiner Privatsphäre und seinen Daten. Dazu werden die Nutzer mit psychologischen Tricks jeglicher Art stets dazu animiert, möglichst viel von sich preiszugeben, möglichst viele Inhalte hochzuladen und viele andere dazu zu bringen, sich ebenfalls auf diese Plattformen anzumelden. Stets wird versucht, mit Likes, Followern, Abonnenten und was nicht allem einen kleinen Dopaminkick zu geben der einem das Gefühl von Bestätigung gibt oder es zumindest geben sollte.

Ein weiterer negativer Aspekt ist die immer stärkere Infantilisierung der Gesellschaft und insbesondere Jugendlichen heute. Nichts gegen Humor und Spaß auf all diesen Seiten die sie nutzen die Menschen da draußen, aber man sollte wirklich lernen, sich dann und wann mal auch in Zurückhaltung zu üben. Es muss kein alberner Katzen- oder Hundefilter sein um aufzufallen. Generell braucht es keine totgefilterten Bilder um so gut wie möglich auszusehen. Am Ende kann man nur noch sagen, dass all diese Bilder mit dem wie sie wirklich aussehen sollten, also komplett unbearbeitet, kaum noch was zu tun haben. Stets will man sich als etwas darstellen was man selbst nicht ist. Im Grunde genommen werden diese Menschen die diese Tour fahren, immer mehr zu einer Karikatur ihrer selbst. Sie werden selbst zur Kunstfigur die mit der realen Person so nicht mehr viel zu tun hat. Und das alles nur, um so viel Aufmerksamkeit wie nur möglich zu erhaschen was unter anderem eben mit dem damit verbundenen Dopaminkick zu tun hat. Dieser treibt diesen Social Media-Narzissmus nur noch stärker voran und am Ende versinken viele Menschen in mehr oder weniger völliger Reizüberflutung.

Die Plattformen alle sind nicht kostenlos, man bezahlt mit seiner eigenen Person. Man wird selbst zur Ware. Das ist der von Karl Marx beschriebene Warenfetischismus den wir seit langem erleben. Man wird selbst zu sowas wie einem Produkt in dem man sich auf den Plattformen entsprechend präsentiert.

Es ist der Preis für eine Dienstleistung welche es jedem ermöglicht, mit jedem Menschen auf dieser Welt virtuell zu interagieren. Am Ende steht nicht die reale Person im Fokus sondern nur noch das Produkt Mensch. Schlussendlich zahl alles und jeder ob er es nun will oder nicht mit seiner Person und den damit verbundenen Daten. Während früher in Diktaturen wie der DDR die Stasi sich die Daten über die Zielpersonen die beobachtet werden sollen mühsam zusammenklauben mussten, so rücken die allermeisten Menschen ihre Daten Dank ihrer Mitteilungsbedürfnisses und des Geltungsdranges die Daten mittlerweile komplett freiwillig heraus.

Die Möglichkeit, an der Gesellschaft virtuell teilhaben zu können, ist Fluch und Segen zugleich. Dank der Technologisierung heute ist so vieles möglich geworden wovon man vor 30 Jahren sicher kaum zu träumen gewagt hätte. Heute kann jeder Andy Warhols bekannte 10 Minuten Ruhm einheimsen und kurz darauf wieder in die völlige Irrelevanz abstürzen.

Es kommt nicht einfach nur auf die Plattform an die man benutzt, sondern auch wie man mit ihr umgeht und wie man sie benutzt. Man muss nun wirklich nicht allen auf der Welt alles mitteilen und erzählen.

Medienkompetenz will gelernt sein

Heute ist Medienkompetenz viel wichtiger denn je geworden. Gerade zu Zeiten wie diesen will gelernt sein, wie man mit Informationen jeglicher Art umzugehen hat. Das große Potential welches den Technologien die wir heute haben innewohnt ist genauso nützlich wie auch schädlich. Der richtige und vernünftige Umgang will gelernt sein. Medienkompetenz als Schulfach ist sicherlich eine nette Idee, doch dafür müssen auch die Lehrer entsprechend gut ausgebildet und vorbereitet sein. Was soll man denn im Netz posten? Was darf man sagen und was sollte man besser sein lassen? Wo darf ich was genau sagen? Muss ich das der Welt wirklich mitteilen oder kann ich das auch sein lassen? Ist es wirklich wichtig und richtig, alles allen zu erzählen? Welche Folgen könnten meine Posts im Netz haben? Könnte das auch Folgen für andere nach sich ziehen? Könnte es mir und/oder anderen schaden oder was nützen? Was werden andere über mich denken wenn ich das poste? Fragen über Fragen die man sich stellen sollte.

Es ist erschreckend, mit was für einer Gedankenlosigkeit und Selbstverständlichkeit heute alles einfach ausgequatscht wird ohne sich über die möglichen Folgen bewusst zu sein.

Jeder Influencer heute ist eine Ware, ein Produkt und diesem Produkt wird massenweise hinterher gejubelt. Heute noch ein kleiner Fisch im großen Geschäft, ist man morgen für ein paar Tage berühmt und ein paar Wochen später ist der Hype um einen auch schon wieder komplett vorbei. Die Welt wird gerade durch die sozialen Medien heute viel schnelllebiger als man sich das vorstellen kann.

Und das Phänomen Cybermobbing ist auch keines, welches erst seit YouTube und Facebook besteht. Das gabe es vorher auch schon, nur haben die Social Media-Plattformen diesem Missstand einen viel größeren Auftrieb und eine sehr viel größere Bühne gegeben. Und durch die Reichweitenstärke wird das ganze noch verstärkt. Das ist auch kein richtiger Umgang mit dem Internet und den damit verbundenen Medien die darauf präsent sind.

Es gibt einfach sehr viele Menschen auf dieser Welt, die den richtigen Umgang damit einfach nie gelernt haben und wohl auch nicht lernen werden und wollen.

Die Auswirkungen dieses Missbrauches können unter Umständen sehr verheerend für die Opfer sein.

Und was einmal ins Netz gestellt wurde, wird so schnell niemals wieder verschwinden.

Der richtige Umgang mit den sozialen Medien will wirklich gelernt sein. Doch man muss immer mit den Vollidioten da draußen leben die da leben und absoluten Müll treiben. Dieses Restrisiko bestand zu jeder Zeit. Der Mensch tickt eben nicht so, dass wir die Idealvorstellung einer Idee ausleben können und das am besten für immer und auf alle Ewigkeit des Universums.

Selbstständiges Denken und Handeln will gelernt sein, gerade zu Zeiten wie diesen.

Auch da ist das Internet mit seinen Möglichkeiten Fluch und Segen zugleich.

Die Medienwelt ändert sich

In meiner Zeit als ich noch auf die Schule ging war Social Media noch kein so großes Thema und schon kein solches Problem wie heute. Influencer kannte man noch nicht, zumindest gab es diese noch nicht so wie wir es heute kennen. Zwar gab es sowas wie SchülerVZ, StudiVZ und MySpace aber diese Plattformen waren nicht so groß wie Facebook und YouTube.

Selber eine YouTube-Karriere einschlagen wollen, das kam bei uns bei praktisch niemanden in den Sinn. Die Belästigung durch Social Media war bei weitem nicht so stark und groß wie heute. Keiner „musste“ irgendwelche Statusmeldungen prüfen, keiner „musste“ irgendwas posten, keiner schaute permanent auf sein Mobiltelefon wegen solcher Dinge.

YouTube war für uns alle damals einfach nur eine Spaßplattform mit mal mehr, mal weniger lustigen Videos welche auf Amateurniveau waren. Es waren einfach nur spaßige Handyvideos oder eben auch welche mit halbwegs brauchbaren Digitalkameras aus damaligen Zeiten welche recht verwackelte Bilder lieferten. Teilweise gab es schon damals Musikvideos und Mitschnitte diverser Fernsehsendungen die man sich anschauen konnte. Doch eines Tages mal ein Social Media-Star zu werden und reich und berühmt zu sein, sodass man damit sogar seinen Lebensunterhalt finanzieren kann, daran dachte von uns allen so gut wie niemand. Keiner hätte sich das vorstellen können.

Doch die Möglichkeit, sich von heute aus gesehen uralte Fernsehsendungen aus den 2000ern oder sogar noch aus den 90ern anschauen zu können und das jederzeit, sich jederzeit seine liebsten Musikvideos reinziehen zu können, jederzeit praktisch alles mögliche und unmögliche anschauen zu können und das noch kostenlos, es war für mich Anfang der 2000er noch ein Traum. Hätte man mir vor 20 Jahren mal einer aus der Zukunft gesagt, dass in nur wenigen Jahren schon diese Möglichkeiten bestehen werden, ich hätte dieser Person wohl nicht geglaubt.

Mir wäre der Kopf explodiert, hätte man mir die technischen Möglichkeiten der nahen Zukunft erklärt und vielleicht auch gezeigt.

Wir alle hatten damals in den 90ern und frühen 2000ern noch eine Kindheit wo all diese Dinge noch absolut gar keine Rolle spielten und uns daher auch gar nicht beeinflussen konnten. Wir waren diesbezüglich komplett ungestört und das ist auch gut so. Kinder konnte damals nicht so schnell zum Konsumenten der Ware Mensch werden und waren selbst keine Ware für andere was diese Plattformen angeht. Für die Plattformbetreiber steht nicht der Mensch aus Fleisch und Blut im Vordergrund sondern das Geld, der Profit. Und deswegen wird alles nur erdenkliche dafür getan, an so viele Daten wie nur möglich heranzukommen, selbst an die, die nicht angemeldet sind.

Waren früher in den 2000ern noch Fernsehen und Radio meine Hauptquellen für jegliche Information über die Welt und was auf ihr geschieht, so ist es heute das Internet. YouTube ist durchaus eine wunderbare Quelle für UNterha

Betreiber und Benutzer sind die Gestalter

Es sind die Benutzer und die Betreiber gleichermaßen die die Plattform in allen Aspekten mitgestalten. Wie schon mal beschrieben, sind es die Benutzer die aus YouTube, Twitter und wie sie nicht alle heißen das machen was sie sind. So wie die Nutzerschaft ist, ist auch das Image was allerdings auch für die Betreiber selbst gilt.

Ich will die Möglichkeiten von Social Media nicht grundsätzlich verteufeln, darum geht es mir auch gar nicht auch wenn sich das hier erstmal ein wenig anders anhört. Es gibt einige Vorteile die man mit diesen Seiten hat wie ich sie hier schon beschrieben habe. Nur die Umsetzung und der Umgang damit sind in mancherlei Hinsicht alles andere als gut. Die maximale Kommerzialisierung der sozialen Bedürfnisse des Menschen machen diesen zu einer Ware einer immer schnelllebigeren Dienstleistungsgesellschaft. Es ist im Grunde genommen immer mehr ein Ausschlachten bestimmter Charaktereigenschaften die ein jeder Mensch von Natur aus mit sich bringt. Der tägliche Dopaminkick, der Geltungsdrang und der mal mehr, mal weniger stark ausgeprägte Narzissmus eines manchen Zeitgenossen wird als Triebfeder dafür ausgenutzt um den Profit stetig zu steigern.

Die Grundbedürfnisse und Charakterzüge des Menschen sind die Basis für ein weltweit sehr erfolgreiches Geschäftsmodell an dem sich auf Kosten eben jener Menschen bereichert wird. Nur merken sie das nicht oder wollen das gar nicht wirklich wahrhaben. Hauptsache man selbst steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen, ob man sie nun kennt oder nicht.

Es ist nichts schlimmes, wenn man diese Seiten alle benutzt, nur sollte man stets wohlbedacht und gut überlegt damit umgehen können. Ich selbst bin kaum wirklich aktiv wenn es um Social Media geht. Für mich ist es eine gute Möglichkeit, an Informationen zu kommen und mich der Welt mitzuteilen, aber auch nicht mehr. Zumindest geht das bei mir kaum darüber hinaus.

Das liegt wohl auch generell ein eher zurückhalternder Mensch bin der sich mehr im Hintergrund aufhält als dass ich im Mittelpunkt stehen und auffallen will.

Wichtig ist der Umgang mit den Plattformen und was man daraus macht.

Waren in den 2000ern noch das Radio und Fernsehen meine Hauptquellen für jegliche Informationen über das Geschehen auf der Welt, so ist es heute das Internet. YouTube ist eine durchaus sehr gute Anlaufstelle für Informationen aller Art, ob Lernvideos, Unterhaltung, Musik, Nachrichten etc., für jeden ist etwas dabei. Seit über 10 Jahren schaue ich schon kein Fernsehen mehr, und das letzte Mal dass ich Radio hörte, ist genauso lange her. Ich habe auch schon fast genauso lange weder Radio noch Fernseher und vermisse das auch gar nicht.

Längst ist Video on Demand salonfähig geworden und bei sehr vielen Menschen im Alltag angekommen. Die Medienwelt verändert sich ständig und wird es auch weiterhin tun.

Auch Twitter kann eine Quelle für Informationen aller Art sein wenn man das nur richtig angeht. Man muss nicht jede Belanglosigkeit aus seinem Leben der ganzen Welt mitteilen. Niemand muss wissen, wann man gerade aufs Klo geht oder gegangen ist und wie lange man dafür gebraucht hat, dass in China wieder ein Sack Reis umgefallen ist, dass man sich gerade wieder einmal aus Versehen den Kopf an der Tischkante angestoßen hat und was nicht alles.

Der Umgang entscheidet über die Inhalte und die Qualität. Das kann man auf YouTube sehr gut sehen. Dumm verkauft sich gut ist hier das neue Sex Sells. Und leider gibt gewissen YouTubern genau dieser Erfolg Recht. Diese sind es unter anderem, die aus dieser Plattform das machen was es heute ist. Und solange dieses oder jene Geschäftsmodell dieser YouTuber funktioniert, wird eben dieser Kurs auch gefahren. Denn der Algorithmus bestimmt, wer in den Suchvorschlägen prominent vertreten ist und wer nicht, wer in der Suche gut sichtbar ist und wer darin untergeht. Und Google Analytics verstärkt und befeuert das ganze noch mal um einiges.

Denn im Vordergrund steht hier im Grunde genommen nur, die eigenen Inhalte an den Geschmack der großen Massen anzupassen um so viele Klicks und Aufrufe wie nur möglich zu generieren denn mehr Klicks bedeuten für YouTube/Google und den Kanalbetreiber mehr Geld.

Mit einigen psychologischen Tricks wird stets versucht, das Verhalten aller entsprechend anzupassen und damit auch die Qualität. Und da YouTube alleine nicht ausreicht, will man damit sein Geld, im Idealfall sogar seinen Lebensunterhalt damit finanzieren, sind die Kanalbetreiber auch auf vielen anderen Plattformen wie Twitch, Facebook und Instagramm vertreten. Nicht unbedingt nur als Backup-Plattform für den Fall der Fälle, sondern um möglichst breit aufgestellt zu sein und sich selbst zu sowas wie einer Marke, eben einem Produkt bzw. einer Ware zu machen.

So bleibt mir, um mal endlich zum Schluss zu kommen, nur eines zu sagen was ich schon ein paar mal sagte:

Die Idee an und für sich ist sehr gut, nur die Umsetzung und was daraus gemacht wird ist sehr bedenklich. Die Folge Nosedive von Black Mirror beschreibt das ganze sehr treffend.

Im Grunde genommen leben viele nur noch nach Likes, Followern, Abonnenten, Anzahl der Kommentare und was nicht alles. Es ist ein Leben welches auf Zahlen reduziert wird und der Mensch wird komplett entwertet.

Man muss keine 1000 Freunde auf Facebook haben, um glücklich zu sein, man muss keine 8 Millionen Abonnenten auf YouTube haben, um Lob und Anerkennung zu erhalten, man muss keine 500.000 Follower auf Twitter zu haben nur des Ruhmes und Reichtumes wegen. Denn diese Zahlen haben keinen realen Wert im echten Leben. Sie entwerten das Leben am Ende nur noch auf das was sie sind: Einfach nur Zahlen.

Es sind Bits und Bytes welche von einer Maschine als menschenlesbare Zahlen dargestellt werden und die am Ende doch einen sehr großen Einfluss auf das Denken und Handeln eines jeden Menschen haben. Wir leben in einer Welt die eine Mischung aus Nosedive und Idiocracy ist.

Was ist das Leben wert wenn man zwar gefühlt Unmengen an FB-Freunden hat, aber am Ende doch sehr unglücklich sein kann? Das reale Leben ist viel wichtiger als das Leben im Netz. Man könnte meinen, der Mensch muss das Leben neu lernen.

Die Idee von sozialen Netzwerken kann das Leben und den Alltag eines jeden Menschen gleichermaßen bereichern wie auch zerstören. Die Idee, Menschen aus aller Welt näher zu bringen und Grenzen zu überwinden, ist gleichzeitig auch ein großes und erfolgreiches Geschäftsmodell an dem sich bereichert wird.

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